Es fing mit Frederic Vester an. Irgendwo auf einem Flohmarkt hatte ich das dünne Büchlein erstanden: Denken, Lernen, Vergessen. Der Untertitel fiel mir erst später auf: Was geht in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn, und wann lässt es uns im Stich? Ich verschlang das Buch, ohne die Dimensionen der wissenschaftlichen Disziplinen wirklich einschätzen zu können. Es war wie ein großes Abenteuer und ich wollte mehr. Ich belegte in der Schule das ‚Orchideenfach‘, wie es genannt wurde, Psychologie (Philosophie war nicht zustande gekommen) und lauschte begeistert den Versuchen unseres Mathe-Lehrers, wenn er versuchte, uns die philosophischen Aspekte der Mathematik nahe zu bringen. Ob es ihm gelang? Keine Ahnung. Aber es ist etwas hängen geblieben in diesen wenigen Stunden, in denen mir Mathe wirklich Spaß machte: Die Lust am Wissen.
Bei der Studienauswahl tat ich mich schwer, mich nur auf einen der Bereiche festzulegen. Daher kam mir der Studiengang „Philosophie, Neurowissenschaften und Kognition“ in Magdeburg sehr zupass, ermöglichte er mir doch nicht nur, mich nicht entscheiden zu müssen, sondern fortan auch, die Gemeinsamkeiten der Disziplinen studieren zu können. Allem voran den menschlichen Geist und alles, was damit zusammenhängt.
In Praxisseminaren machte ich meine ersten Schritte im Journalismus, es folgten Praktika in den Wissenschaftsredaktionen der Stuttgarter Zeitung, des Südwestrundfunks (Fernsehen) und bei der Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH. Hieraus ergaben sich freie Autorinnentätigkeiten und der Blog „Feuerwerk der Neuronen“. In Erlangen schloss ich die Masterstudien in „Philosophie“ und „Ethik der Textkulturen“ ab, wobei letzteres wiederum aus einem transdisziplinären Konglomerat aus hauptsächlich Philosophie, Germanistik und Literaturwissenschaft bestand. Parallel arbeitete ich im Anschluss an ein Praktium beim Deutschlandfunk in Köln („Forschung aktuell“) bei den Uniradios Unimax und bitXpress (Fraunhoferinstitut) in Erlangen.
2016 zog es mich mit meinem Hintergrund als Medienschaffende in die Lehre als Medienethikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg. Vom menschlichen Geist und Bewusstsein ausgegangen, fokussierte ich mich dort außerdem auf die Erforschung künstlicher Intelligenz.
Seit 2021 arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe „Digitale Technologien und gesellschaftlicher Wandel“ und wissenschaftliche Redakteurin bei der Zeitschrift TATuP „Zeitschrift für Technikfolgenabschätzung in Theorie und Praxis“ am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse in Karlsruhe.